Egoismus oder Selbstliebe? Diese 2 Fragen solltest du dir stellen!


Selbstliebe

Ist Selbstliebe egoistisch?

Das fragen sich viele Menschen und sehr häufig ist es tatsächlich so, dass wir denken, dass es egoistisch sei, wenn wir aus Selbstliebe heraus handeln. Wir denken, dass das ja gar nicht anders sein könne, weil wir, wenn wir uns selbst lieben, ja immer nur das Beste für uns selbst wollen. Und das sagt ja auch schon der Begriff: „SELBSTliebe“. Und das ist doch egoistisch. Oder nicht?

Sieht man sich Egoismus und Selbstliebe einmal genauer an, so stellt man sehr schnell fest, dass der Egoismus meilenweit entfernt ist von der Selbstliebe.

Kleine Übung

Bevor ich fortfahre, würde ich dich gerne zu einer kleinen Übung einladen:

Nimm mehrere tiefe Atemzüge und lenke dann deine Aufmerksamkeit auf dein Inneres. Jetzt geht es darum ehrlich mit dir selbst zu sein: Wie hast du den heutigen Tag bisher gelebt? Achtsam von innen nach außen, oder unachtsam von außen nach innen? Das bedeutet, wurdest du von äußeren Umständen wie Erwartungen, Verpflichtungen, Terminen und „Ich-muss-noch-Gedanken“ getrieben? Oder hast du ganz bewusst aus deiner Mitte heraus gehandelt und das getan, was sich für dich stimmig angefühlt hat?

Vielleicht hast du jetzt festgestellt, dass es dir so ging, wie es fast allen von uns oft geht und dein Handeln hauptsächlich von deiner Außenwelt bestimmt wurde.

Das kennen wir alle: Wir fühlen uns getrieben, verzetteln uns, weil wir zu viele Dinge gleichzeitig erledigen möchten und es allen recht machen wollen, um niemanden zu enttäuschen und letztlich von allen geliebt zu werden.

Am Ende sind wir gestresst und zweifeln an uns selbst, weil wir dem nicht gewachsen sind und zudem häufig nicht die gewünschten Ergebnisse eintreten.

Auf der Jagd nach der Liebe im Außen vergessen wir vollkommen die Liebe zu uns selbst. Was tut uns gut? Was wollen wir wirklich? Wollen wir gerade den Kuchen backen, weil es uns Freude macht oder tun wir das nur um von jemandem geliebt zu werden oder ihn nicht zu enttäuschen?


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Alarmzeichen: Erschöpfung

Sind wir andauernd erschöpft, so ist das ein Alarmzeichen dafür, dass wir nicht aus unserer Mitte heraus handeln und nicht mit uns selbst verbunden sind.

Aber wie geht das? Aus seiner Mitte heraus handeln?

Zunächst müssen wir in uns hineinhorchen wollen. So wie in der oben beschriebenen kleinen Übung. Was geht in mir gerade vor? Wie geht es mir und warum geht es mir gerade gut oder schlecht?

Es ist so, dass wir uns gut fühlen, wenn wir Dinge tun, die unseren Werten und Bedürfnissen entsprechen und uns mit Menschen und Dingen umgeben, die uns guttun. Furchtbar fühlen wir uns, wenn wir nicht im Einklang mit unseren Werten und Bedürfnissen handeln.

Zwei sehr wichtige Fragen, die wir uns in diesem Zusammenhang stellen sollten, sind daher:

  • Was genau sind meine Werte?
  • Welche Bedürfnisse und Wünsche habe ich in den verschiedenen Bereichen meines Lebens?

So können wir uns Stück für Stück selbst näherkommen und lernen, was wir wollen, wer wir sind und uns für das zu lieben, was und wie wir sind. Wir können beginnen nach unseren Werten zu Leben und zu handeln und gleichzeitig auf unsere Bedürfnisse und Wünsche zu achten. So entsteht Selbstliebe.

Menschen, die sich nicht selbst lieben, kann man sehr schnell erkennen. Es sind Flüchtende und zugleich ewig Suchende. Sie flüchten vor ihren Gefühlen, anstatt sie anzusehen und anzunehmen, um dann danach zu handeln. Außerdem sind sie ständig auf der Suche nach etwas um Außen, dass ihre innere Leere füllt, weil sie nicht auf ihre innere Fülle zugreifen können. Mit welchen Dingen diese Menschen versuchen die innere Leere zu füllen, hatte ich auch bereits in meinem letzten Blogartikel „Mehr Glück und Zufriedenheit: Probiere diesen Tipp!“ angesprochen.

Viele dieser Suchenden, trauen sich nicht, ihre eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen kundzutun, da sie glauben, dann egoistisch zu sein.

Doch nur wer für sich selbst gut sorgt und sich selbst liebt und genauso annehmen kann wie er ist, ist auch imstande andere Menschen adäquat zu versorgen, anzunehmen und zu lieben.

Drei emotionale Grundbedürfnisse

Der Diplom-Psychologe Hans-Georg Häusel beschreibt drei emotionale Grundbedürfnisse, die alle Menschen gemeinsam haben.

Es handelt sich um Sicherheit, Stimulanz und Dominanz.

„Sicherheit“ beschreibt dabei unser Bedürfnis, im Gleichgewicht zu bleiben. Unsere einmal gewonnene Stabilität aufrechtzuerhalten.

„Stimulanz“ ist die innere Motivation, etwas Neues zu entdecken, neue Eindrücke und Reize aufzunehmen, uns weiterzuentwickeln, mutig zu sein, ein Abenteuer zu erleben, über uns hinauszuwachsen.

Und die „Dominanz“ schließlich ist das Bedürfnis, Einfluss auf unsere Umgebung zu nehmen. Auf diese einzuwirken, unseren Raum einzunehmen, uns durchzusetzen. Egal, wie zurückhaltend jemand ist, jeder von uns möchte gerne, dass er einen gewissen Eindruck hinterlässt und seine Umgebung beeinflussen kann.


♦ Zum Weiterlesen: In 4 Schritten die eigenen Bedürfnisse erkennen und erfüllen


Woran man Egoisten erkennt

An dieser Stelle denken viele von uns bestimmt: Und genau das ist doch total egoistisch!

Das ist es aber nicht. Denn wenn wir unsere emotionalen Grundbedürfnisse erforschen und diese intelligent erfüllen wollen, hat das nichts mit Egoismus zu tun. Intelligent bedeutet, diese Bedürfnisse achtsam an unser Umfeld zu kommunizieren und nicht zu versuchen die Erfüllung zu erzwingen (das wäre dann egoistisch). Denn Egoisten haben nie gelernt, sich in die Gefühle anderer Menschen hineinzuversetzen. Sie agieren rücksichtslos, kritisieren und verurteilen andere und sind letztlich nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.

Im Leben eines Egoisten gibt es kein Mitgefühl (weder für sich selbst noch für andere) und keine Achtsamkeit. Darüber hinaus übernehmen sie keine Verantwortung für ihr Handeln und flüchten sich in Rechtfertigungen und Ausreden. Das ist der große Unterschied zwischen Menschen, die sich selbst lieben und Egoisten. Denn Menschen, die aus Selbstliebe heraus handeln, sehen nicht nur ihr eigenes Wohl (wie der Egoist), sondern auch immer das Wohl der Mitmenschen. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Handeln und wollen weder sich selbst, noch anderen Schaden zufügen und agieren daher stets achtsam und damit rücksichts- und liebevoll.

Charlie Chaplin tat genau das und hielt an seinem 70. Geburtstag diese bemerkenswerte und mittlerweile sehr bekannte Rede, die ich zum Abschluss dieses Artikels mit euch gerne teilen möchte:

Als ich mich selbst zu lieben begann

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN !


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Foto: © pixabay.com (bearbeitet von Glückssuche by Vanessa Freitag)

Eine Antwort auf „Egoismus oder Selbstliebe? Diese 2 Fragen solltest du dir stellen!“

  1. Das ist ein sehr schöner Blogbeitrag und man sollte versuchen ihn in die tat umzusetzen, was sicher nicht leicht ist, aber lohnen wird es sich sicher.

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