„Erwarte nichts und du bist frei.“ – Unbekannt
Was Erwartungen mit uns machen
„Die größten Enttäuschungen haben ihren Ursprung in zu großen Erwartungen.“ sagte einst Ernst Ferstl.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du auch oft Erwartungen an andere, die beständig enttäuscht werden? Und regst dich dann über die anderen auf, weil sie nicht so handeln wie du es gerne hättest? Vielleicht rastest du sogar aus und schreist herum? Aber erreichst du so, dass deine Erwartungen erfüllt werden? Vermutlich nicht. Und noch viel schlimmer: So ein Verhalten raubt einem nicht nur jegliches Glück und Zufriedenheit, sondern stresst zudem auch noch extrem, weil du andauernd dabei bist die anderen Menschen zu kontrollieren, ob sie sich auch so verhalten wie du es dir wünschst.
Aber häufig wissen wir gar nicht, wie wir unsere Erwartungen loslassen und so glücklicher sein können. Daher erfährst du im Folgenden wie du in vier Schritten überzogene Erwartungen, die dich unglücklich machen, loslassen kannst.
In 4 Schritten Erwartungen loslassen
Schritt 1: Erkenne, dass zu hohe Erwartungen dir ein Stück von deinem Glück im Leben nehmen und du statt glücklich, wütend und frustriert durch die Welt gehst und damit auch anderen Menschen das Leben schwer machst, indem du sie aufgrund deiner enttäuschten Erwartungen immer wieder angreifst und zurechtweist.
Schritt 2: Sieh dir deine Erwartungen mal genauer an. Frage dich in welchen Bereichen deines Lebens du zu hohe Erwartungen an andere hast und warum. Sind es vielleicht die gleichen Erwartungen, die du auch an dich selbst hast? Vielleicht bist du im Job besonders ehrgeizig und erwartest auch tadellose Arbeit von deinen Kollegen und Teammitgliedern oder du nimmst dein Hobby besonders ernst und erwartest, dass deine Mannschafts- oder Bandkollegen ebenso ernsthaft an die Sache heran gehen?
Tipp: Wenn du die Erwartungen an dich selbst zurückschraubst, kannst du auch deine hohen Erwartungen an andere loslassen. Lerne, dich mit dem zufrieden zu geben, was du hast und dankbarer zu sein. Je mehr dir das gelingt, desto weniger wirst du auch von anderen erwarten.
♥ Siehe auch: 13 Strategien für mehr innere Ruhe und Zufriedenheit
Schritt 3: Untersuche woher deine Erwartungen genau kommen. Sind es vielleicht gar nicht deine eigenen, sondern die deiner Eltern und Lehrer? Hatten deine Eltern oder Lehrer diese Erwartungen an dich und du dachtest, dass du nur in Ordnung und es wert bist geliebt zu werden, wenn du diese Erwartungen erfüllst?
Die Wahrheit ist: Du bist es immer wert geliebt zu werden OHNE dass du die Erwartungen anderer Menschen erfüllst. Einfach weil du du bist. Ein wunderbarer einzigartiger Mensch, der es wert ist geliebt zu werden mit allem was dich ausmacht.
♥ Siehe auch: Egoismus oder Selbstliebe? Diese 2 Fragen solltest du dir stellen.
♥ Siehe auch: Wie gelingt es mir authentisch zu sein? Eine Anleitung in 4 Schritten.
Schritt 4: Loslassen von zu hohen Erwartungen:
- Die Erwartung, perfekt zu sein
Ganz egal, welche Erwartungen du an dich oder andere Menschen hast, du solltest niemals Perfektion erwarten. Weder von dir selbst noch von anderen. Denn jeder Mensch kann Fehler machen, falsch liegen oder in ein Fettnäpfchen treten. Die Erwartung von Perfektion setzt dich und andere enorm unter Druck und ist obendrein unfair, da sie nie erfüllt werden kann.
Gestehe jedem Menschen zu, Fehler zu machen oder sich auch mal anders zu verhalten, als du es von ihnen erwarten würdest.
- Die Erwartung Bestätigung zu bekommen
Diese Erwartung haben wir häufig an unseren Partner, unsere Familie und Freunde.
Bei jedem Gespräch, jeder Diskussion und jeder Entscheidung wird ausschließlich Zustimmung und Verständnis erwartet. Wenn diese nicht kommt, reagieren wir beleidigt, traurig, aggressiv oder sauer.
Dieses Verhalten begründet sich in unserer Unsicherheit, geringem Selbstwert und dem Gefühl nicht in Ordnung zu sein.
Mach dir bewusst, dass andere Menschen nicht dafür verantwortlich sind, ob du dich selbst in Ordnung findest und lieben kannst. Jeder Mensch hat seine eigenen Ansichten und Meinungen und das solltest du auch respektieren.
♥ Siehe auch: Geführte Metta-Meditation – Liebende Güte und Mitgefühl für alle Wesen
- Die Erwartung, geliebt zu werden
Du sehnst dich danach gewollt, respektiert und geliebt zu werden? Und denkst, dass du das zumindest von deinem Partner oder deiner Partnerin und deinen Kindern erwarten kannst? Da liegst du falsch. Denn gerade die Erwartung geliebt zu werden, erstickt die Liebe oftmals. Wie Konfuzius schon sagte: „Was Du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es Dir – für immer.“
Liebe lässt sich niemals erzwingen. Auch wenn wir das manchmal gerne hätten, kannst du niemanden dazu zwingen dich zu lieben, genauso wie niemand dich zwingen kann ihn oder sie zu lieben.
- Die Erwartung, andere sollen dich glücklich machen
Sagst auch du dir manchmal: „Wenn er oder sie endlich mal dieses oder jenes tut, dann bin ich glücklich“?
Erwarte nicht, dass dich jemand anderes außer dir selbst dich glücklich macht. Das ist deine ganz eigene Aufgabe, nicht die der anderen Menschen um dich herum.
Mache dein persönliches Glück nicht von anderen Menschen abhängig, sonst wirst du zum Spielball der anderen.
♥ Siehe auch: 8 Tipps für mehr Glück und Zufriedenheit
- Die Erwartung, andere müssen deine Gedanken lesen können
Andere Menschen müssen doch wissen, was in dir vorgeht und verstehen, was du gerade denkst? Nein, das müssen sie nicht. Du kannst von niemandem erwarten, deine Gedanken lesen zu können.
Wenn dir etwas auf dem Herzen liegt, du dich nach etwas sehnst oder etwas nicht möchtest, solltest du das auch sagen. Denn Kommunikation funktioniert in erster Linie über Worte und Körpersprache und nicht über das Lesen von Gedanken.
Tipp: Setze auf eine klare und offene Kommunikation.
- Die Erwartung, andere Menschen sollten so sein wie du sie gerne hättest
Oftmals wünschen wir uns, dass unser Gegenüber sich doch anders verhalten sollte: geduldiger, liebevoller, großzügiger, entspannter, aktiver, selbstbewusster, fairer etc.
Der Grund ist, dass wir der Meinung sind, dass wir das ja auch selbst schaffen und er uns eventuell sonst die Laune vermiest mit seinem Verhalten. Aber wir haben kein Recht darauf über andere Menschen zu bestimmen wie sie sich verhalten sollen, nur weil uns das gerade angenehmer wäre.
Versuche dich doch mal darin zu üben andere so zu nehmen und zu akzeptieren wie sie sind und beobachte was passiert.
Wenn das nicht geht, hast du auch immer noch die Wahl dich umzudrehen und einfach zu gehen.
Erwartungen loslassen: Noch ein Tipp
Was dir tagtäglich dabei helfen kann deine Erwartungen loszulassen ist die Praxis der Meditation. Denn wenn du meditierst, beziehst du dich auf dich selbst. Du nimmst dich selbst wahr und findest Frieden in dir, nicht in den unberechenbaren Handlungen anderer. Außerdem kannst du dein Mitgefühl und Verständnis schulen und andere leichter akzeptieren, wie sie sind.
♥ Siehe auch: Geführte Meditationen
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